Tennen Shôjo Man Next / N-Girls Vs Vampire
Eine Gastkritik von Daniel Hedjazi
Takashi Miike meinte einst in einem Interview, dass Forsetzungen für ihn stets eine Beleidung gegenüber dem Orginal darstellen würden. Umso erstaunlicher mag es gerade in diesem Kontext wirken, dass Miike ausgerechnet zu seiner dreiteiligen Mini-Serie Tennen Shôjo Man eine Fortsetzung drehte. Der zweiteilige Nachfolger Tennen Shôjo Man Next wurde erneut von Wowow und Pony Canyon produziert und auch noch im selben Jahr wie sein Vorgänger abgedreht.
Schaut man sich den Zweiteiler jedoch einmal etwas genauer an, kann man schnell erahnen, worin wohl Miikes Motivation lag, das Projekt in Angriff zu nehmen. Denn obwohl es auch in der Fortsetzung wieder um das kampfwütige Schulmädchen Man Kôda sowie ihre zahlreichen Freundinnen geht, so wurde die Story diesmal komplett auf den Kopf gestellt. Diesmal bekommen es unsere jungen Heldinnen nämlich nicht nur mit der rivalisierenden Girlie-Gang zu tun, sondern müssen es auch noch mit einer finsteren Organisation von Vampiren aufnehmen, die es natürlich genau auf jungfräuliche Schulmädchen abgesehen hat. Als sich dann jedoch ausgerechnet Vampir-Schönling Yûya plötzlich in Man verliebt, läuft alles ganz anders, als erwartet...
Eins vorweg: Tennen Shôjo Man Next macht an einigen Stellen durchaus Spaß. Miike ging hier allerdings einen komplett anderen Weg als noch bei der ersten Serie, was sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Der Zweiteiler ist um einiges stringenter als noch sein Vorgänger erzählt, was auf der einen Seite dafür sorgt, dass die gesamte Storyline in sich schlüssiger wirkt und auch für einige interessante Wendungen gegen Schluss sorgt. Auf der anderen Seite wird den weiblichen Schauspielerinnen dadurch jedoch diesmal viel weniger Raum zum entfalten eingeräumt, was dazu führt, dass die Charakte zweidimensional und leblos wirken. Wo man im ersten Teil noch mit Man und ihren Freundinnen mitfieberte, so sieht man hier diesmal nichts weiter als einen Haufen anonym wirkender, kichernder Schulmädchen.
Dies bringt mich auch gleich zu meinem nächsten Kritikpunkt: Aufgrund des japanischen Idol-Systems wurden die Hauptdarstellerinen des ersten Teils in Tennen Shôjo Man Next durch 13 komplett neue Idole ersetzt. Leider fehlt diesen jedoch allesamt das Charisma der Mädels, die den Vorgänger noch so lebendig und unterhaltsam wirken liesen. Mal abgesehen davon, dass etwa die Hälfte der „Schauspielerinnen“ nur in kurzen Szenen zu sehen sind, in denen sie nicht viel mehr zu tun haben, als nur sinnlos im Bild herumzustehen, kommen die eigentlichen Protagonistinnen nie an ihre Vorgänger aus der ersten Serie heran. Während Jun Matsuda damals in der Rolle der Man Kôda vor allem als menschlicher Charakter mit Stärken und Schwächen überzeugte, so ist ihre Nachfolgerin Ayana Sakai nicht viel mehr als eine talentlos wirkende Popfigur. Nicht viel besser sieht es da bei Chiaki Ichiba aus, welche Man’s Gegenspielerin Riona nicht nur ziemlich leblos verkörpert, sondern mit ihrer grellen Stimme auch noch Kopfschmerzen bei mir verursachte.
Trotz alledem gibt es jedoch glücklichweise auch noch einige positive Aspekte zu vermelden. So kann man hier Miike etwa schon mit einigen surreal wirkenden digitalen Effekten herum experimentieren sehen, was der gute Mann dann später noch in seiner sechsteiligen MPD-Psycho Serie ausbauen würde. Beispielsweise bekommt da etwa der ins tiefste Grün getauchte Tod einer durchaus wichtigen Person einen ganz eigenen Touch verpasst. Dass Top-Kameramann Hideo Yamamoto (Dead or Alive, Bird People of China) hinter der Linse Platz nahm, kommt Tennen Shôjo Man natürlich auch definitiv zu Gute. Und trotzdem die Serie wie bereits erwähnt inhaltlich ihre Probleme hat, so darf man sich gerade gegen Ende immerhin auf ein paar humorvollere Szenen sowie ansprechend inszenierte Kämpfe zwischen den Girls und den bösen Vampiren freuen.
Insgesamt würde ich Tennen Shôjo Man Next wohl eher den fortgeschrittenen Miike-Sammlern empfehlen. Abundzu macht das Ganze wirklich Spaß, doch letztendlich fehlt es dem Zweiteiler einfach an Charme und Charisma des Vorgängers, was ich vor allem den ausgetauschten Protagonistinnen zuschreiben würde. Während Tennen Shôjo Man Next zumindest visuell einige interessante Stellen besitzt, ist es vor allem inhaltlich eines der eher schwächeren Werke von Takashi Miike.
Gesehen wurde Tennen Shôjo Man Next auf dem japanischen 2-DVD Set von Pony Canyon. Erneut fällt die etwas schwammige Bildqualität negativ auf, doch dafür gibt es wieder eine ganze Portion Extras, die den Kauf für Fans lohnenswert machen. So gibt es diesmal gleich zwei Making Of Features, ein Video über die Entstehung der Special Effekte, Texttafeln und auch ein Musikvideo zum Titelsong.
Takashi Miike meinte einst in einem Interview, dass Forsetzungen für ihn stets eine Beleidung gegenüber dem Orginal darstellen würden. Umso erstaunlicher mag es gerade in diesem Kontext wirken, dass Miike ausgerechnet zu seiner dreiteiligen Mini-Serie Tennen Shôjo Man eine Fortsetzung drehte. Der zweiteilige Nachfolger Tennen Shôjo Man Next wurde erneut von Wowow und Pony Canyon produziert und auch noch im selben Jahr wie sein Vorgänger abgedreht.
Schaut man sich den Zweiteiler jedoch einmal etwas genauer an, kann man schnell erahnen, worin wohl Miikes Motivation lag, das Projekt in Angriff zu nehmen. Denn obwohl es auch in der Fortsetzung wieder um das kampfwütige Schulmädchen Man Kôda sowie ihre zahlreichen Freundinnen geht, so wurde die Story diesmal komplett auf den Kopf gestellt. Diesmal bekommen es unsere jungen Heldinnen nämlich nicht nur mit der rivalisierenden Girlie-Gang zu tun, sondern müssen es auch noch mit einer finsteren Organisation von Vampiren aufnehmen, die es natürlich genau auf jungfräuliche Schulmädchen abgesehen hat. Als sich dann jedoch ausgerechnet Vampir-Schönling Yûya plötzlich in Man verliebt, läuft alles ganz anders, als erwartet...
Eins vorweg: Tennen Shôjo Man Next macht an einigen Stellen durchaus Spaß. Miike ging hier allerdings einen komplett anderen Weg als noch bei der ersten Serie, was sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Der Zweiteiler ist um einiges stringenter als noch sein Vorgänger erzählt, was auf der einen Seite dafür sorgt, dass die gesamte Storyline in sich schlüssiger wirkt und auch für einige interessante Wendungen gegen Schluss sorgt. Auf der anderen Seite wird den weiblichen Schauspielerinnen dadurch jedoch diesmal viel weniger Raum zum entfalten eingeräumt, was dazu führt, dass die Charakte zweidimensional und leblos wirken. Wo man im ersten Teil noch mit Man und ihren Freundinnen mitfieberte, so sieht man hier diesmal nichts weiter als einen Haufen anonym wirkender, kichernder Schulmädchen.
Dies bringt mich auch gleich zu meinem nächsten Kritikpunkt: Aufgrund des japanischen Idol-Systems wurden die Hauptdarstellerinen des ersten Teils in Tennen Shôjo Man Next durch 13 komplett neue Idole ersetzt. Leider fehlt diesen jedoch allesamt das Charisma der Mädels, die den Vorgänger noch so lebendig und unterhaltsam wirken liesen. Mal abgesehen davon, dass etwa die Hälfte der „Schauspielerinnen“ nur in kurzen Szenen zu sehen sind, in denen sie nicht viel mehr zu tun haben, als nur sinnlos im Bild herumzustehen, kommen die eigentlichen Protagonistinnen nie an ihre Vorgänger aus der ersten Serie heran. Während Jun Matsuda damals in der Rolle der Man Kôda vor allem als menschlicher Charakter mit Stärken und Schwächen überzeugte, so ist ihre Nachfolgerin Ayana Sakai nicht viel mehr als eine talentlos wirkende Popfigur. Nicht viel besser sieht es da bei Chiaki Ichiba aus, welche Man’s Gegenspielerin Riona nicht nur ziemlich leblos verkörpert, sondern mit ihrer grellen Stimme auch noch Kopfschmerzen bei mir verursachte.
Trotz alledem gibt es jedoch glücklichweise auch noch einige positive Aspekte zu vermelden. So kann man hier Miike etwa schon mit einigen surreal wirkenden digitalen Effekten herum experimentieren sehen, was der gute Mann dann später noch in seiner sechsteiligen MPD-Psycho Serie ausbauen würde. Beispielsweise bekommt da etwa der ins tiefste Grün getauchte Tod einer durchaus wichtigen Person einen ganz eigenen Touch verpasst. Dass Top-Kameramann Hideo Yamamoto (Dead or Alive, Bird People of China) hinter der Linse Platz nahm, kommt Tennen Shôjo Man natürlich auch definitiv zu Gute. Und trotzdem die Serie wie bereits erwähnt inhaltlich ihre Probleme hat, so darf man sich gerade gegen Ende immerhin auf ein paar humorvollere Szenen sowie ansprechend inszenierte Kämpfe zwischen den Girls und den bösen Vampiren freuen.
Insgesamt würde ich Tennen Shôjo Man Next wohl eher den fortgeschrittenen Miike-Sammlern empfehlen. Abundzu macht das Ganze wirklich Spaß, doch letztendlich fehlt es dem Zweiteiler einfach an Charme und Charisma des Vorgängers, was ich vor allem den ausgetauschten Protagonistinnen zuschreiben würde. Während Tennen Shôjo Man Next zumindest visuell einige interessante Stellen besitzt, ist es vor allem inhaltlich eines der eher schwächeren Werke von Takashi Miike.
Gesehen wurde Tennen Shôjo Man Next auf dem japanischen 2-DVD Set von Pony Canyon. Erneut fällt die etwas schwammige Bildqualität negativ auf, doch dafür gibt es wieder eine ganze Portion Extras, die den Kauf für Fans lohnenswert machen. So gibt es diesmal gleich zwei Making Of Features, ein Video über die Entstehung der Special Effekte, Texttafeln und auch ein Musikvideo zum Titelsong.
Halcyon_D - 16. Dez, 19:37
nett
nun zu tennen shoujo mahn next. also ich fand das ganze sehr unterhaltsam, auch wenn man einige längen nicht wegdiskutieren kann. die hauptdarstellerin fand ich nicht so schlecht, auch wenn dem rest der crew wirklich etwas ausstrahlung fehlte. leider habe ich den ersten teil nicht gesehen, habe auch keine ahnung, wo ich den beziehen könnte. insgesamt würde ich sagen, dass es nette popcorn unterhaltung war, mit einigen typischen miike-ideen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. wer silver ok fand, wird auch hier ganz gut unterhalten werden.