Kritik: Bodyguard Kiba
„Bodyguard Kiba“ ist eine Verfilmung der Mangavorlage von Ikki Kajiwara und Ken Nakagusuku, die auch schon dem gleichnamigen Film von Tatsuichi Takamori mit Sonny Chiba in der Hauptrolle als Vorlage diente. Kajiwaras Bruder, der Mangaautor und mäßig begabte Drehbuchschreiber Hisao Maki adaptierte gemeinsam mit Tetsuya Sasaki den Stoff. Es ist Makis zweite von mehreren Zusammenarbeiten mit Miike und dessen insgesamt fünfter Film als Regisseur. „Bodyguard Kiba“ wurde im Juni 1993 in Japan direct-to-video veröffentlicht.
Im Prolog des Films erfährt der Zuschauer, dass der gescheiterte Boxer Junpei (Daisuke Nagakure) versucht hat die Soryu-kai Yakuza-Gruppe für die er als kleiner Fisch gearbeitet hat, zu bestehlen. Halbwegs ist ihm das auch gelungen, das Geld hat er verstecken können. Doch die Yakuzas haben Verdacht geschöpft und ihn zusammengeschlagen. Bevor sie ihn weiter foltern konnten, gelang ihm eine „Flucht“ an einen sicheren Ort, der allerdings auch einen Nachteil hat: Junpei sitzt nun erst einmal im Gefängnis.
5 Jahre später beginnt die eigentliche Handlung des Films und der Hauptcharakter wird eingeführt. Naoto Kiba (Takeshi Yamato) erledigt für den Besitzer seiner Martial-Arts-Schule Testu Daito (Hisao Maki) illegale Bodyguardaufträge. Daito beauftragt Kiba den aus dem Gefängnis entlassenen Junpei zu schützen, damit dieser das gestohlene Geld holen kann. Doch Kiba kommt erst einmal zu spät. Direkt vor den Toren des Gefängnisses wird Junpei von den alten Yakuza-Freunden abgefangen und in ein Lagerhaus zwecks Folter verschleppt. Kiba kann ihn im letzten Moment befreien.
Die beiden fliehen, doch zahlreiche Yakuza, instruiert von ihrem Boss Gaisho (Ren Osugi) sind ihnen auf den Fersen und für Junpei gibt es auch noch ein weniger erfreuliches Wiedersehen mit seiner Geliebten.
Eigentlich ist diese Story aber eher nebensächlich, dient sie doch nur als Vehikel für immer wieder neue Martial-Arts-Szenen. Diese sind leider ein ganzes Stück von der Qualität besserer Genrefilme entfernt, fallen häufig reichlich uninspiriert aus und sind meist auch noch viel zu kurz. Ein paar Mal wurden Fightszenen auch einfach nur um ihrer selbst willen in den Film eingefügt (vor allem ein paar Szenen mit Maki sind absolut unnötig). Ein paar schöne Kicks darf Hauptdarsteller Takeshi Yamato, ein ehemaliger Boxer, immerhin zeigen.
Darstellerisch hat er allerdings gar nichts drauf. Seine Gesichtsausdrücke passen zu den platten Dialogen und er könnte in Sachen Schauspielkunst mit Steven Seagal konkurrieren. Glücklicherweise ist Daisuke Nagakure da ein besseres Kaliber und mit Ren Osugi gibt es ja auch noch einen richtig guten Darsteller in einer Nebenrolle.
Nagakure spielt auch die einzig interessante Rolle. Sein Charakter ist dazu verdammt einsam zu sein. Letzter Haltepunkt für ihn ist sein Bodyguard, denn die ehemaligen Yakuza-Freunde (sofern sie überhaupt Freunde waren) sind nun hinter ihm her und auch mit seiner früheren Freundin kann er nicht mehr zusammen sein. Dieser Aspekt der Geschichte wird immerhin ein wenig angerissen, kommt vor allem in einer Traumsequenz sehr gut zum Tragen. Dagegen bleibt der Hintergrund des Charakters des Bodyguard völlig unklar. Gerade, dass ihn sein Karate-Meister ziemlich ausnutzt, wäre ein interessanter Storyaspekt gewesen, der allerdings keine Beachtung findet.
Inszenatorisch ist der Film größtenteils sehr solide. Ein paar Mal blitzt die Klasse von Miike auf, gerade bei den Kampfszenen hätte er aber auch mehr herausholen können. Trotz aller hier geäußerten Kritik hat „Bodyguard Kiba“ aber noch den Vorteil, dass der Film, obwohl er einen nie mitreißt, auch nie langweilig wird. Also einfach ein Film, dem man zwischendurch einmal goutieren kann, den Miike-Komplettisten sich auf jeden Fall mal anschauen sollten.
Im Prolog des Films erfährt der Zuschauer, dass der gescheiterte Boxer Junpei (Daisuke Nagakure) versucht hat die Soryu-kai Yakuza-Gruppe für die er als kleiner Fisch gearbeitet hat, zu bestehlen. Halbwegs ist ihm das auch gelungen, das Geld hat er verstecken können. Doch die Yakuzas haben Verdacht geschöpft und ihn zusammengeschlagen. Bevor sie ihn weiter foltern konnten, gelang ihm eine „Flucht“ an einen sicheren Ort, der allerdings auch einen Nachteil hat: Junpei sitzt nun erst einmal im Gefängnis.
5 Jahre später beginnt die eigentliche Handlung des Films und der Hauptcharakter wird eingeführt. Naoto Kiba (Takeshi Yamato) erledigt für den Besitzer seiner Martial-Arts-Schule Testu Daito (Hisao Maki) illegale Bodyguardaufträge. Daito beauftragt Kiba den aus dem Gefängnis entlassenen Junpei zu schützen, damit dieser das gestohlene Geld holen kann. Doch Kiba kommt erst einmal zu spät. Direkt vor den Toren des Gefängnisses wird Junpei von den alten Yakuza-Freunden abgefangen und in ein Lagerhaus zwecks Folter verschleppt. Kiba kann ihn im letzten Moment befreien.
Die beiden fliehen, doch zahlreiche Yakuza, instruiert von ihrem Boss Gaisho (Ren Osugi) sind ihnen auf den Fersen und für Junpei gibt es auch noch ein weniger erfreuliches Wiedersehen mit seiner Geliebten.
Eigentlich ist diese Story aber eher nebensächlich, dient sie doch nur als Vehikel für immer wieder neue Martial-Arts-Szenen. Diese sind leider ein ganzes Stück von der Qualität besserer Genrefilme entfernt, fallen häufig reichlich uninspiriert aus und sind meist auch noch viel zu kurz. Ein paar Mal wurden Fightszenen auch einfach nur um ihrer selbst willen in den Film eingefügt (vor allem ein paar Szenen mit Maki sind absolut unnötig). Ein paar schöne Kicks darf Hauptdarsteller Takeshi Yamato, ein ehemaliger Boxer, immerhin zeigen.
Darstellerisch hat er allerdings gar nichts drauf. Seine Gesichtsausdrücke passen zu den platten Dialogen und er könnte in Sachen Schauspielkunst mit Steven Seagal konkurrieren. Glücklicherweise ist Daisuke Nagakure da ein besseres Kaliber und mit Ren Osugi gibt es ja auch noch einen richtig guten Darsteller in einer Nebenrolle.
Nagakure spielt auch die einzig interessante Rolle. Sein Charakter ist dazu verdammt einsam zu sein. Letzter Haltepunkt für ihn ist sein Bodyguard, denn die ehemaligen Yakuza-Freunde (sofern sie überhaupt Freunde waren) sind nun hinter ihm her und auch mit seiner früheren Freundin kann er nicht mehr zusammen sein. Dieser Aspekt der Geschichte wird immerhin ein wenig angerissen, kommt vor allem in einer Traumsequenz sehr gut zum Tragen. Dagegen bleibt der Hintergrund des Charakters des Bodyguard völlig unklar. Gerade, dass ihn sein Karate-Meister ziemlich ausnutzt, wäre ein interessanter Storyaspekt gewesen, der allerdings keine Beachtung findet.
Inszenatorisch ist der Film größtenteils sehr solide. Ein paar Mal blitzt die Klasse von Miike auf, gerade bei den Kampfszenen hätte er aber auch mehr herausholen können. Trotz aller hier geäußerten Kritik hat „Bodyguard Kiba“ aber noch den Vorteil, dass der Film, obwohl er einen nie mitreißt, auch nie langweilig wird. Also einfach ein Film, dem man zwischendurch einmal goutieren kann, den Miike-Komplettisten sich auf jeden Fall mal anschauen sollten.
Kazushi - 29. Apr, 06:20
Achja, warum nicht darauf eingegangen wird, dass Kiba von seinem Meister ziemlich ausgenutzt wird, kann ich dir erklären: Der Karatemeister wird von Drehbuch-Autor Hisao Maki gespielt. Du musst mal drauf achten, in allen Miike/Maki Filmen spielt Maki den Karatemeister und Mentor des Helden, wodurch er quasi immer als einziger eine Stufe höher steht, als der Hauptcharakter (siehe z.B. auch Silver oder Family). Nach diesen Filmen könnte man fast meinen, Maki hat irgendwelche Ego-Probleme, die er mit seinen Rollen kurieren will. *g*
Maki